Für Störungen der Sprachentwicklung beim Kind kann es verschiedene Ursachen geben. Sie sind aber leicht zu erkennen, wenn man das Kind mit Gleichaltrigen vergleicht. Viele Sprachstörungen lassen sich durch entsprechende Maßnahmen beseitigen. Doch muss man diese auch in die Wege leiten, damit das Kind keine Nachteile hat.
Neben dem Vergleich mit Gleichaltrigen bietet das Gespräch mit dem Kinderarzt anlässlich einer Vorsorgeuntersuchung eine gute Gelegenheit, echte oder vermeintliche Sprachstörungen zu erkennen und eine eventuelle Behandlung abzusprechen.
Körperliche Ursachen für Störungen der Sprachentwicklung beim Kind
Die Störungen der Sprachentwicklung beim Kind können ganz natürliche Ursachen haben, die man, falls erforderlich, mit entsprechenden Untersuchungen sicher erkennen kann. Da ist zunächst einmal das Gebiss zu nennen. Wenn ein Kind beispielsweise durch einen Unfall die vorderen Schneidezähne verliert, darf man sich über Sprachstörungen nicht wundern. Wenn es die Milchzähne sind, werden die endgültigen Zähne sicherlich bald nachgewachsen sein, und damit dürften auch die Störungen bei der Sprachentwicklung der Vergangenheit angehören.
Etwas schwieriger und meist nur mit ärztlicher Hilfe festzustellen ist ein schlechtes Gehör. Auch das kann einfache, aber auch kompliziertere Ursachen haben. Und wenn ein Kind nicht oder nur unzureichend hört – wie soll es da eine Sprache lernen können?
Umfeldbedingte Störungen
Auch das Umfeld kann die Ursache für eine gestörte Sprachentwicklung sein. Es ist eben meist kein Vorteil, wenn ein Kind zwei- oder gar dreisprachig aufwächst. Dann kann es sich oft in keiner der Sprachen richtig ausdrücken, und spätestens in der Schule ergeben sich dann Probleme, die auch durch andere Sprachkenntnisse nicht kompensiert werden können.
Zunächst sind die Eltern die wichtigen Bezugspersonen, auch beim Erlernen einer Sprache. Wenn die Eltern in Deutschland aber nur Italienisch, Russisch oder Türkisch miteinander reden, dann lernt auch das Kind automatisch diese Sprache und wird dann spätestens im Kindergarten mit der deutschen Sprache konfrontiert. Her denken die Eltern zu wenig an ihr Kind, wenn sie es nur in ihrer Heimatsprache erziehen. Das kann Absicht, Unkenntnis oder auch Unvermögen sein, weil sie selbst nicht genug Deutsch sprechen. Dazu kann auch kommen, dass sie auch in der eigenen Sprache nicht so fit sind, dass sie etwa grammatikalische Besonderheiten dem Kind erklären können.
In diesen Fällen wäre es dem Wohl des Kindes dienlich, wenn es zumindest die Gelegenheit erhält, auch Deutsch zu lernen. Etwa in einer Mutter-Kind-Gruppe, einer Krabbelgruppe oder auch auf dem Spielplatz, wenn man das Kind bewusst mit deutschsprachigen Kindern spielen lässt. Das ist zwar beileibe keine Gewähr dafür, dass das Kind dabei Deutsch lernt, aber es hilft.
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