Die Einführung der Baby Beikost findet meist im Alter von 4-6 Monate statt; zu diesem Zeitpunkt bekommt das Baby zum ersten Mal feste Nahrung. Die Nahrungumstellung ist immer ein großes Erlebnis für die Eltern und das Kind. Nur wann ist der richtige Zeitpunkt? Mit welcher Zutat beginne ich und wann ist die beste Tageszeit? Hier eine Anleitung, damit die Nahrungumstellung klappt.
- Baby Beikost – ab wann ist das Baby bereit?
- Was darf mein Baby jetzt essen?
- Wie gehe ich beim ersten Beikostessen vor?
- Was mache ich, wenn das Kind den Brei nicht will?
- Wann wird die nächste Zutat eingeführt?
- Welche Mahlzeit wird als nächstes durch Beikost ersetzt?
- Trinken zu den Mahlzeiten
- Beikost aus dem Gläschen oder Selberkochen?
- Nicht vom Chaos abschrecken lassen
Baby Beikost – ab wann ist das Baby bereit?
Es gilt die Faustregel, frühestens im 5. Monat mit Beikost anzufangen. Ist man sich Unsicher ab wann Beikost verabreicht werden sollte, kann man auch den Kinderarzt fragen. Sobald Sie das Gefühl haben, Ihr Baby wird mit der Milch alleine nicht mehr satt, oder guckt schon neugierig auf Ihren Teller was sie essen, dann kann man ruhig schon mal probieren, ob es den Brei schon annimmt.
Nach oben »
Was darf mein Baby jetzt essen?
Weiterhin sollte die Still- oder Fläschchenmahlzeit der Hauptanteil sein. Ein Kind unter 6 Monaten ist am Anfang der Beikosteinführung, mit einem Löffel meist noch überfordert und deshalb sollte nur mal eine Still- bzw. Fläschchenmahlzeit ersetzt werden. Auch die Verdauung muß sich erst mal an die feste Nahrung gewöhnen. Die 1. Mahlzeit die ersetzt werden sollte, ist die Mittagsmahlzeit. Am besten eignet sich hier Karottenmus. Bei Allergiegefährdung Pastinaken- oder Kürbismus. Diese Sorten sind meist süß und werden daher vom Baby eher angenommen.
Nach oben »
Wie gehe ich beim 1. Beikostessen vor?
Achten Sie darauf, dass das Kind für den 1. Versuch nicht zu hungrig ist, sonst kann es sich nicht auf die neue Essensweise konzentrieren. Am besten man verkürzt ein wenig den Abstand zur nächsten Mahlzeit. Geben Sie anfangs nur ein paar Löffel, und bieten Sie dann die gewohnte Still- oder Fläschchenmahlzeit an. Jeden Tag können Sie die Löffelanzahl vermehren, wenn es das Kind annimmt. Nicht gleich die gesamte Mahlzeit ersetzen, sonst bekommt ihr Kind das Gefühl ihm würde etwas Gewohntes entzogen werden und das kann in einem ‚Machtkampf’ zwischen Mutter und Kind ausarten.
Nach oben »
Was mache ich, wenn das Kind den Brei nicht will?
Wenn Ihr Kind den Brei ablehnt, kann es ganz einfach sein, dass es noch nicht bereit für die Einführung der Beikost ist. Manchmal liegt es am Geschmack oder an der Konsistenz des neuen Mittagessens. Hier kann man versuchen, das Kind noch langsamer heranzuführen. Entweder man bietet ihm anfangs nur Karottensaft an, dann kann es sich erst mal an den Geschmack gewöhnen. Es hilft auch, wenn man den Brei mit der Säuglingsnahrung oder der Muttermilch ein wenig mischt.
Jedes Kind hat seinen eigenen Rhythmus und es kann sein, dass ein Kind schon nach ein paar Tagen, die ganze Portion Brei zusammen isst, ein anderes Kind jedoch wochenlang nur immer wieder ein paar Löffel haben will. So lange Ihr Kind gesund und munter ist und den Hauptanteil des Hungers durch seine Milchmahlzeiten abdeckt, braucht man sich keine Sorgen zu machen.
Nach oben »
Wann wird die nächste Zutat eingeführt?
Pro Monat wird nur immer eine Breimahlzeit eingeführt und maximal alle 3-4 Tage (bei allergiegefährdeten Kindern 5-7 Tage) ein neues Lebensmittel. Einfacher ist es, wenn man immer pro Woche ein neues Lebensmittel einführt (z.B immer Montags). Hier ein mögliches Beispiel für den 1. Monat:
- In Woche 1 wird die Karotte eingeführt.
- In der 2. Woche kommt zu der Karotte ein wenig Pflanzenöl dazu.
- Zutat in Woche 3, ist die Kartoffel.
- In der 4. Woche kommt Rindfleisch dazu.
So kann man immer beobachten, ob das Kind die neuen Beikost-Zutaten gut verträgt. Auf jeden Fall sollten kein Zucker, Salz oder Gewürze in den Brei gegeben werden, auch wenn der Brei noch so fad für Sie schmeckt, die Kinder haben noch einen ganz feinen Geschmackssinn.
Nach oben »
Welche Mahlzeit wird als nächstes durch Beikost ersetzt?
Die nächste Still- bzw. Fläschchenmahlzeit die durch Beikost ersetzt werden sollte, ist die Abendmahlzeit. Viele Eltern erhoffen sich dadurch ruhigere Nächte. Leider ist das nicht immer der Fall, manche Kinder wachen trotzdem auf und fordern sogar noch eine weitere Milchmahlzeit ein. Die Abendmahlzeit besteht aus einem Getreide-Milchbrei. Hier verwendet man Babygetreide(vollkorn)flocken die entweder, wenn man dazu stillt, mit Wasser oder mit Säuglingsnahrung angerührt wird. Wenn diese Mahlzeit erfolgreich eingeführt wurde, folgt der Nachmittagsbrei.
Zuerst wird nur ein Obstbrei eingeführt. Für den Anfang eignet sich Apfel als Mus sehr gut. Wenn das Baby unter Verstopfung leidet, kann man auch Birne verwenden. Nach etwa einer Woche sollte zu dem Obst auch Getreide dazukommen. Als letzte Mahlzeit wird das Frühstück ersetzt. Dieses können Sie je nach Gefühl entweder mit einem Getreide-Milch-Brei und Tee oder einem Getreide-Wasser-Obstbrei und noch Muttermilch zusammenstellen. Es ist aber auch schon möglich Ihr Kind am Familienfrühstück mit Gebäck und Obst teilzunehmen zu lassen.
[oben]
Trinken zu den Mahlzeiten
Zu den Beikostmahlzeiten sollten Sie unbedingt auch etwas zu Trinken anbieten. Am besten eignet sich hier abgekochtes Leitungswasser (Sie können sich bei den zuständigen Wasserwerken bzw. beim Gesundheitsamt erkundigen, ob Ihr Trinkwasser für Säuglinge geeignet ist). Wenn nicht, gibt es auch stilles Mineralwasser, welches für die Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet ist. Wenn Sie nicht nur Wasser geben möchten, können Sie auch ungesüßte Kräuter- oder Früchtetees anbieten. Wenn Sie stillen, können Sie die Getränke von einem Löffel, einem Plastikbecher oder einer Trink-Lern-Flasche anbieten. So ersparen Sie sich wieder, das Kind von den Teeflaschen abzugewöhnen.
Beikost aus dem Gläschen oder Selberkochen?
Das ist eine große Frage bei Müttern. Meist hat man das Gefühl man muß selber kochen, damit man weiß, was in dem Brei enthalten ist. Doch Ernährungsexperten und auch Kinderärzte empfehlen für den Anfang meist Gläschen oder Instant-Produkte. Sie unterliegen nämlich sehr strengen Richtlinien und sind daher extrem schadstoffarm. Auf jeden Fall müssen Sie genau die Zutatenlisten studieren, wenn Sie zum Beispiel Ihrem Kind keinen Zucker oder keine Schokolade von Anfang an geben wollen. Auch bei fertigen Teemischungen immer auf die Zutatenliste achten, meist sind diese Tees mit Zucker versetzt.
Wenn Sie sich für das selber kochen der Beikost entschieden haben, sollten Sie nur Lebensmittel von (hoher) Bioqualität kaufen. Verwenden Sie keine Produkte, die an stark befahrenen Straßen oder Gehsteigen ausgelegt sind, hier sammeln sich Schadstoffe an der oft nicht so leicht zu reinigenden Oberfläche. Im Winter sollten Sie Tiefkühlprodukte bevorzugen. Am besten Sie legen sich einen Saisonkalender für Ihre Gegend zu, so können Sie sicher sein, dass die Produkte nicht allzu lange Transportzeiten hinter sich haben. Interessant und hilfreich sind Bücher, die Baby Beikost Rezepte enthalten.
Nach oben »
Nicht vom Chaos abschrecken lassen
Die ersten Wochen der Beikosteinführung werden eine ziemliche Schmiererei werden. Sie sind vielleicht noch etwas unsicher mit dem Löffel, Ihr Kind schnappt sich die Schüssel oder den Löffel und verteilt das Essen überall. Stellen Sie sich darauf ein, und ziehen Sie sich selber (!) und auch dem Kind etwas Unempfindliches an. Dem Kind unbedingt ein Lätzchen umbinden und Waschlappen, Küchenpapier oder Mullwindeln bereithalten. Auch die Umgebung sollte abwaschbar sein, wie zum Beispiel den Hochstuhl oder die Wippe nur auf Fliesen und nicht auf Teppich stellen, oder den Teppich mit einer Plastikunterlage schützen.
Es ist für Erwachsene schwierig zuzusehen, wenn das Kind das Essen zermatscht und verschmiert, aber es ist für die Kinder wichtig. Sie erleben das Essen als ganzheitliches sinnliches Vergnügen. Das Essen muß auch erforscht werden, welche Konsistenz hat es, welche Temperatur usw. Wenn Ihr Kind mit glänzenden Augen an einem Brot lutscht oder schon beim Anblick des Schüsselchens den Mund aufreißt, dann werden Sie wissen, dass sich der Aufwand gelohnt hat.
Nach oben »
Fotocredit: Sveta Lagutina, Oleksandra Naumenko /Shutterstock.com