Wenn eine Mutter nicht stillen kann oder möchte, wird sie auf Babyfertignahrung zurückgreifen, da diese industriell hergestellte Nahrung für einen Säugling der Muttermilch sehr nah ist. Neben den verschiedenen Produkten und den vielzähligen Sorten wird eine Mutter auf unterschiedliche Gruppen von Babyfertignahrung stoßen. Gemeint sind hier neben der Folgemilch die Pre- sowie 1er Nahrung. Weiterhin findet man auch hypoallergene Milchnahrung in den Regalen der Drogerien und Supermärkte – die Auswahl ist groß, doch was genau steckt in den Packungen?
- Was ist Pre-Nahrung?
- Was bietet die 1er-Nahrung?
- Was ist mit Folgemilch gemeint?
- Wozu dient die hypoallergene Milchnahrung?
- Welche Babyfertigmilch kann bei Milchallergie verwendet werden?
Was ist Pre-Nahrung?
Der Unterschied zwischen der Pre- und 1er Nahrung liegt in erster Linie an dem Anteil der Kohlenhydrate der Babyfertignahrung. In der Pre-Nahrung ist als einziges Kohlenhydrat die Laktose enthalten. Da die Pre-Nahrung der Muttermilch sehr nah angepasst ist, kann diese Milchform ebenso wie die Muttermilch nach Bedarf gefüttert werden: also so viel und so häufig, wie es der Säugling verlangt. Die Pre-Nahrung kann von Anfang an als Hauptmahlzeit bis zur Vollendung des 5. oder 6. Lebensmonat gefüttert werden, bis die feste Nahrung für Ihr Kind interessanter wird.
Was bietet die 1er-Nahrung?
Die 1er-Nahrung ist der Pre-Nahrung ziemlich ähnlich und kann ebenfalls von Anfang an gefüttert werden. Jedoch enthält die 1er-Nahrung neben dem Kohlenhydrat Laktose noch zusätzlich Stärke. Dieser Anteil liegt in etwa bei 2 Prozent. Diese Stärke bewirkt, dass die Babyfertignahrung sämiger wird und das Kind mehr sättig. Es wird somit die Flasche nicht so häufig verlangen wie bei der Pre-Nahrung. Jedoch liegt der Nachteil der 1er-Nahrung an der Flaschenanzahl pro Tag. Eine gewisse Menge sollte hier nicht überschritten werden.
Vorsicht: in einigen Babyfertignahrungen finden sich in der Zutatenliste Kristallzucker, Fruktose, Glukose, Maltose oder Maltodextrin wieder. Diese Produkte sind jedoch für einen Babygaumen eher überflüssig und fördern eher die Gewöhnung an den süßen Geschmack.
Was ist mit Folgemilch gemeint?
Mit Folgemilch bezeichnet die Industrie Kinder-Milchnahrung, welche im Gegensatz zur Babyfertignahrung, erst nach dem fünften Monat gefüttert werden darf. Dies liegt daran, dass die Folgenahrung eiweiß-, kalorien- und salzhaltiger als Pre- oder 1er- Nahrung ist. Weiterhin wird die Folgemilch aus Kuhmilcheiweiß hergestellt – meist ist die Folgemilch auf der Verpackung mit einer 2 gekennzeichnet. Als weitere sättigende Zutaten finden wir auf der Liste Getreidesorten wie Gerste, Roggen und Hafer.
Vorsicht: Säuglinge sollten nicht zu früh mit Getreide in Kontakt kommen. Andernfalls kann es hier zu einem Ausbruch einer Darmerkrankung – Zöliakie – kommen. Um diese Gefahr zu umgehen ist die Folgemilch erst ab dem sechsten Lebensmonat zu füttern.
Wozu dient die hypoallergene Milchnahrung?
Wenn eine Mutter nicht stillen möchte oder kann und bei Ihrem Kind ein erhöhtes Allergierisiko besteht (dies ist meist der Fall, wenn Mutter oder Vater Allergien aufweisen), wird in der Regel zu hypoallergene Milchnahrung empfohlen – abgekürzt als HA-Nahrung. Diese Babyfertignahrung zeichnet sich darin aus, dass durch einen bestimmten Vorgang das Eiweiß in kleine Bausteine gespalten wird. Je stärker dieses Eiweiß gespalten wird, desto geringer ist die Gefahr, dass das Eiweiß vom Immunsystem des Babys erkannt wird und eine Allergie ausbricht.
Tipp: Geben Sie Ihrem Säugling jedoch nicht aus Besorgnis oder zur Vorbeugung die HA-Nahrung. Da aus wissenschaftlicher Sicht durch die Vergabe der HA-Nahrung ein Ausbruch von Allergien nicht vermieden oder die Allergie in ihrer Form und Stärke abgeschwächt werden kann, ist diese Vorsichtsmaßnahme bei gesunden Eltern eher unnötig.
Welche Babyfertignahrung kann bei einer Milchallergie verwendet werden?
Bei Milchallergien muss auf eine spezielle Babyfertignahrung zurückgegriffen werden. Hierbei handelt es sich um stark hydrolysierte Nahrung (Semielementar-Nahrung), bei der eine noch stärkere Spaltung der Eiweißbaustoffe als bei der HA-Nahrung vorgenommen wird.
Nachteil: die hydrolysierte Nahrung ist sehr kostenintensiv, schmeckt für den Säugling bitter und ist ausschließlich für die Behandlung schwerer Magen-Darm-Störungen oder besonders schweren Allergien gedacht. Die Ärzte werden den Eltern in solchen Fällen zu hydrolysierter Nahrung raten und Ihnen diese verschreiben, da ebendiese Produkte nur in Apotheken erhältlich sind.
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