Die Ankunft eines Babys ist eine aufregende und gleichzeitig lebensverändernde Erfahrung. Doch mit einem Neugeborenen kommt oft auch das Chaos ins Haus, und die Ordnung bleibt schnell auf der Strecke. Das liegt vor allem daran, dass die Eltern etwas Zeit brauchen, sich an die neuen Verhältnisse zu gewöhnen. Damit Sie jedoch alles schnell finden, ist Struktur und Organisation im Haus und im Alltag gefragt.
Vor der Geburt
Bevor Ihr neues Familienmitglied das Licht der Welt erblickt, sollten Sie Ihr Zuhause so organisieren, dass es den neuen Anforderungen gerecht wird.
Der Kleiderschrank
Für viele Haushalte gilt der Kleiderschrank als eine Schmerzzone. Denn keiner möchte sich so richtig von seinen geliebten Kleidungsstücken trennen. Spätestens wenn Nachwuchs erwartet und somit Platz für die Babysachen benötigt wird, ist es an der Zeit den Kleiderschrank zu organisieren. Anfangs scheint das zwar wie eine unmögliche Sache, dennoch gibt es einige Tipps und Tricks, um Ordnung im Kleiderschrank zu schaffen und auch beizubehalten.
Es ist sinnvoll dabei Schritt für Schritt vorzugehen:
- Als Erstes sollten Sie den gesamten Kleiderschrank ausräumen. Das klingt zwar anstrengend, aber es ist dennoch notwendig, um sich einen klaren Überblick zu verschaffen.
- Überlegen Sie, welche Kleidungsstücke Sie regelmäßig tragen und welche Sie nicht mehr brauchen.
- Nachdem sie alles sortiert haben, ist es an der Zeit den Kleiderschrank wieder einzuräumen. Dabei sollten Sie systematisch vorgehen und nach Farbe, Größe oder Art sortieren.
- Saisonale Sachen sollten separat gelagert werden, zum Beispiel im Keller, in Boxen unter dem Bett, auf dem Schrank drauf oder im Dachboden.
Mit diesen einfachen Schritten entsteht oftmals im Schrank mehr Platz als man anfangs vermutet. So können problemlos die kleinen süßen Kleidungsstücke des Babys nach selbem Prinzip einsortiert werden.
Der Wickeltisch
Ein gut organisierter Wickeltisch ist das A und O, um stressige Situationen zu vermeiden. Sobald ihr Baby da ist, werden Sie diesen mehrmals täglich nutzen. Deshalb muss er so gestaltet sein, dass sie zumindest das Nötigste griffbereit haben.
- Stellen Sie sicher, dass alle wesentlichen Utensilien wie Windeln, Feuchttücher, Creme und Wechselkleidung in Reichweite sind. Am besten bewahren Sie diese in Schubladen oder Fächern auf, die leicht zugänglich und übersichtlich sind.
- Das Baby darf nie unbeaufsichtigt bleiben. Deshalb sollten Sie alles so platzieren, dass Sie immer eine Hand frei haben, um Ihr Baby zu sichern.
- Boxen, Körbe und andere Behälter sind ideal für kleinere Gegenstände wie Schnuller, Nagelschere und Thermometer. So vermeiden Sie, dass diese Dinge herumliegen und verloren gehen.
- Ähnlich wie bei den restlichen Dingen sollten Sie auch die Pflegeprodukte nach Häufigkeit der Nutzung ordnen. Produkte, die Sie täglich brauchen, sollten vorne oder oben liegen, während seltener benötigte Artikel weiter hinten oder unten aufbewahrt werden.
Alternative zum Wickeltisch
Falls kein Platz für einen Wickeltisch vorhanden ist, ist ein einfacher Rollwagen eine gute Alternative. Diese mobilen Helfer lassen sich flexibel einsetzen und bieten genug Stauraum für alle wichtigen Wickelutensilien. Der Vorteil: Sie können den Rollwagen überall hin mitnehmen, sei es ins Wohnzimmer oder ins Badezimmer, und haben immer alles Nötige griffbereit. Achten Sie darauf, den Wagen so zu organisieren, dass ähnlich wie beim Wickeltisch, die am häufigsten benötigten Dinge oben liegen und leicht erreichbar sind.
Die Küche
Auch in der Küche wird sich einiges ändern, sobald der Nachwuchs da ist. Besonders Fläschchen, Sauger und ähnliche Utensilien brauchen einen festen Platz. Damit sich das Chaos in diesem Zimmer in Grenzen hält, ist es sinnvoll, in einem Küchenschrank oder einer Schublade einen eigenen Bereich für Babyflaschen, Sterilisatoren und andere wichtige Gegenstände zu reservieren. Auf diese Weise haben Sie alles an einem Ort und müssen nicht lange suchen.
Babynahrung, Milchpulver und andere Lebensmittel sollten in luftdicht verschlossenen Behältern aufbewahrt werden. Damit Sie den Überblick nicht verlieren, lohnt es sich alles sorgfältig zu beschriften. Zudem sollten Sie am besten von Anfang an einen Ort auswählen, der außerhalb der Reichweite von kleinen Kindern ist. So müssen sie nicht alles neu einrichten, wenn Ihr Nachwuchs mobil wird.
Das Wohnzimmer
Neben dem Schlafzimmer und der Küche wird sich das Baby in weitere Wohnbereiche schleichen. Dazu gehört unter anderem das Wohnzimmer, das meist zum Zentrum des Familienlebens wird. Um den Raum trotz Babychaos gemütlich und ordentlich zu halten, können ein paar einfache Maßnahmen hilfreich sein.
- Sorgen Sie für ausreichend Stauraum für Spielzeug, zum Beispiel in Form von dekorativen Kisten oder Körben. Diese können nach dem Gebrauch schnell wieder verstaut werden und halten das Wohnzimmer aufgeräumt.
- Richten Sie eine Spielecke ein, die Ihr Baby mit zunehmendem Alter nutzen kann. So bleibt der Rest des Raumes frei von Spielsachen und Sie haben einen festen Platz für Babymatten, Bücher und Co.
Das Badezimmer
Im Badezimmer werden Sie möglicherweise Zeit mit der Pflege Ihres Babys verbringen. Deshalb muss auch dieser Raum entsprechend organisiert werden.
Falls Sie eine Babybadewanne benutzen, wählen Sie eine, die sich leicht verstauen lässt, wenn sie nicht gebraucht wird. Einige Modelle können zusammengeklappt und platzsparend im Schrank aufbewahrt werden. Zudem sollten Badeutensilien wie Babyshampoo, Seife und Waschlappen leicht zugänglich sein. Hierfür ist eine kleine Ablage oder ein Regal in der Nähe der Badewanne ideal. Scharfe Gegenstände wie Rasierer oder Scheren sollten außerhalb der Reichweite des Kindes liegen. Zudem sollten Sie alle rutschigen Oberflächen mit rutschfesten Matten sichern, um Unfälle zu vermeiden.
Tagesabläufe und Routinen
Mit einem Baby besonders während des ersten Jahres verändert sich das gesamte Leben. Nichts ist mehr so, wie es vorher war – und das gilt vor allem für den Alltag. Doch genau hier können Routinen Gold wert sein. Sie bringen eine gewisse Ordnung in das Babychaos und geben sowohl Ihnen als auch Ihrem Baby Sicherheit und Ruhe.
Starten Sie zum Beispiel mit einem kleinen Ritual, das dafür sorgt, dass Sie den Überblick nicht verlieren. Der Zeitraum nach dem ersten Füttern ist eine gute Gelegenheit schnell durch die Wohnung zu gehen und alles wieder an seinen Platz zu bringen. Das dauert vielleicht nur ein paar Minuten, aber diese kleine Routine sorgt dafür, dass Sie nicht bereits am Morgen von Unordnung überwältigt werden.
Genauso wichtig ist es, den Tag mit einer festen Aufräumzeit abzuschließen. Abends, bevor das Baby ins Bett geht, könnten Sie gemeinsam mit Ihrem Partner oder auch später mit Ihrem Kind eine kleine Aufräumrunde einlegen. So wird das Organisieren Teil des täglichen Rituals, und der Aufwand bleibt überschaubar. Dabei geht es nicht darum, dass alles perfekt ist, sondern darum, eine gewisse Grundordnung zu schaffen, die den nächsten Tag einfacher macht.
Aber – und das ist entscheidend – seien Sie flexibel. Das Leben mit einem Baby ist unberechenbar. Es gibt Tage, an denen einfach nichts nach Plan läuft, und genau an diesen sollten Sie Ihre Routinen anpassen können, ohne sich schlecht zu fühlen. Manchmal ist es wichtiger, auf die Bedürfnisse Ihres Kindes oder Ihre eigenen einzugehen, als die Wohnung aufzuräumen. Lassen Sie sich davon nicht stressen, sondern sehen Sie es als Teil des Abenteuers, Eltern zu sein.
Mentale Gesundheit und Ordnung
Ordnung zuhause ist nicht unbedingt das Wichtigste, wenn man ein Baby erwartet. Vielmehr sollte die innerliche Ruhe im Mittelpunkt stehen, denn das Leben mit einem Neugeborenen stellt so einiges auf den Kopf.
Manchmal geraten Eltern unter Druck, alles perfekt meistern zu wollen – von der sauberen Wohnung bis hin zur lückenlosen Versorgung des Babys. Doch der Anspruch an Perfektion kann schnell zur Belastung werden. Anstatt sich in diesen Erwartungen zu verlieren, sollten Sie sich bewusst machen, dass es völlig in Ordnung ist, nicht alles im Griff zu haben.
Selbstfürsorge darf in dieser Phase nicht vernachlässigt werden. Kleine Pausen im Alltag, wie ein paar Minuten Ruhe mit einer Tasse Tee oder ein kurzer Spaziergang, können Wunder wirken. Diese Auszeiten helfen, den Kopf freizubekommen und neue Energie zu schöpfen. Es geht nicht darum, stundenlanges Verwöhnprogramm zu betreiben, sondern um kleine, regelmäßige Momente, in denen Sie sich etwas Gutes tun. Gerade in der Zeit rund um die Geburt sollten diese Pausen nicht vernachlässigt werden, denn sowohl Mütter als auch ihre Partner leiden oft an Depressionen und Angstzuständen.
Erlauben Sie sich, flexibel zu sein. Wie bereits erwähnt läuft an manchen Tagen nichts nach Plan, und das ist in Ordnung. In solchen Situationen ist es wichtig, die eigenen Erwartungen zurückzuschrauben und zu akzeptieren, dass nicht alles perfekt sein muss. Und wenn dabei nicht immer alles picobello ist – dann ist das eben so. Die Hauptsache ist, dass Sie und Ihr Kind sich wohlfühlen. Ein bisschen Chaos gehört zum Elternsein dazu, und deshalb dürfen Sie sich nicht von unerreichbaren Idealvorstellungen leiten lassen.
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