Kleinkind – Entwicklung
Irgendwann nach dem ersten Geburtstag fühlt sich die Bezeichung „Baby“ für Ihren Nachwuchs nicht mehr richtig an. Aus den hilflosen Babys sind kleine Persönlichkeiten geworden, die sich fortbewegen können und gewisse Aufgaben bereits selbst übernehmen.
Doch die Entwicklung Ihres Kleinkindes hört hier nicht auf. Die nächsten Meilensteine warten schon. Einer dieser Meilensteine ist das Trocken werden. Auch hier gibt es kein richtiges Alter zum Trocken werden. Jedes Kind entwickelt sich anders und der Weg zum Töpfchen ist daher individuell. Haben Sie das Gefühl, dass Ihr Kleinkind so weit ist, können Sie mit diesen Tipps Ihrem Kind helfen sauber zu werden.
Ein relativ neuer Trend ist Windelfrei, auch Ausscheidungskommunikation genannt. Meist pflegen Eltern hier das Abhalten von Geburt an in den Alltag ein und geben Ihrem Baby die Möglichkeit seine Ausscheidungen in ein Gefäß abzugeben und nicht in eine Windel zu machen. Babys, die windelfrei aufwachsen, werden meist früher trocken.
Auch im Kleinkindalter machen sich Eltern oft große Sorge um die Entwicklung Ihres Nachwuchs. Sprachstörungen werden oft als Ergebnis von Digitalisierung der Kinderzimmer gesehen. Vor allem die verzögerte Sprachentwicklung kann durch zu viel Zeit vor dem Bildschirm gefördert werden.
Je älter Kinder werden desto mehr erkennen sie ihren eigenen Willen und möchten Ihre Bedürfnisse nicht nur mitteilen sondern auch durchsetzen. Die sogenannte Trotzphase steht an. Viele Eltern stehen vor einem Rätsel. Ihr bisher lieber Sonnenschein wirft sich im Supermarkt auf den Boden, weil Mama oder Papa sich weigert Schokolade zu kaufen. Viele Eltern reagieren mit Unverständnis und Ärger. Dem Kind hilft das leider nicht. Wichtiger ist das Trotzalter zu verstehen und zu erkennen, was dran ist. Oft ist das leichter gesagt als getan. Manche Eltern nutzen die 80-20-Regel. Dabei lautet die Antwort auf die Wünsche des Kleinkindes zu 80 Prozent ja und zu 20 Prozent nein. Die Fachwelt sagt, dass Kleinkinder mit 20 Prozent Neins im Alltag gut umgehen können und so Wutanfälle seltener werden. Doch auch die Reaktion auf Wutanfälle ist essentiell.
Das Austesten von Grenzen und das Starkmachen für die eigenen Bedürfnisse ist eine normale Entwicklung Ihres Kleinkindes. Doch häufen sich die Vorfälle, fragen sich Eltern zurecht, ob dieses Verhalten nun als auffällig gilt. Besonders aggressives Verhalten, Hyperaktivität oder Schüchternheit fällt nicht nur den Eltern sondern auch den Erziehern, die mit Ihrem Kind mehr Zeit verbringen, rasch auf. In vielen Fällen ist Vernachlässigung die Ursache für das auffällige Verhalten. Das sogenannte ADHS wird mittlerweile bei über 20 Prozent der Kinder festgestellt. Doch nicht jedes Kind, das im Kindergarten stört, muss gleich als verhaltensauffällig eingestuft werden.
Kleinkind – Gesundheit
Je älter Ihr Baby wird umso mehr Kontakt wird es mit anderen Kindern, Erziehern und Freunden haben. Kinderkrankheiten sind ganz normal und treten nun häufiger auf. Zu diesen gehören Hand-Fuß-Mund, Mumps und Feuchtblattern gehören zu den typischen Kinderkrankheiten.
Auch Allergien werden nun offensichtlicher, da Ihr Kleinkind mit neuen Stoffen und Nahrungsmitteln in Kontakt kommt. Allergien zeigen sich durch Ausschläge oder auch Verstopfung.
Durch langes Spielen draußen und den Kontakt mit anderen Kindern werden auch Erkältungen, Husten und Schnupfen häufiger. Selbst wenn Sie bei Kleinkindern schon zu manchen Medikamenten greifen könnten, empfiehlt es sich bei Hausmitteln zu bleiben um das noch unerfahrene Immunsystem eines Kleinkindes nicht zu überfordern. Alternativmedizin sollten Sie nicht nur für Ihre Kleinsten ins Auge fassen, sondern kann für die gesamte Familie von Vorteil sein.
Auch im Kleinkindalter stehen im Mutter-Kind-Pass einige Impfungen auf dem Plan. Umstritten sind die sogenannten Masern-Partys, die Impfgegner mittlerweile veranstalten. Impfungen sind nicht verpflichtend. Sie können also wählen, welche Impfungen für Sie sinnvoll sind und welche nicht.
Ihr Kind kratzt sich häufig am Kopf und klagt über Juckreiz? Dann haben sich wohl Läuse bei Ihnen eingeschlichen. Entgegen der weitverbreitenden Meinung hat der Läusebefall nichts mit mangelnder Hygiene zu tun, sondern liegt eher daran, dass Kinder so gerne die Köpfe zusammenstecken. Einen Läusebefall können Sie ganz einfach feststellen. Sie können bei Läusebefall entweder zu bewährten Shampoos greifen oder den kleinen Biestern mit Hausmitteln an den Kragen gehen.
Die österreichische Apothekerkammer erklärt in ihrem YouTube-Videos, was Sie über den Läusebefall wissen sollten.
Schon ab dem ersten Zahn sollten Sie der richtigen Zahnpflege Ihres Babys viel Aufmerksamkeit schenken. Kleinkinder sind von Zahnpflege meistens nicht so angetan. Sie können dem aber mit Spielen und Routinen Einhalt gebieten. Besonders wichtig ist die Zahnpflege während des Zahnwechsels.
Erziehung eines Kleinkindes
Je älter Ihr Kind wird desto öfster stellt sich die Frage, welchen Erziehungsstil Sie anwenden möchten. Dass in der heutigen Zeit Erziehung ohne Gewalt stattfindet, ist nicht nur gesetzlich verankert sondern auch selbstverständlich. Egal für welchen Erziehungsstil Sie sich entscheiden, die wichtigste Grundregel heißt: Grenzen setzen. Viele Eltern verwechseln diese Grundregel damit, dass ihr Kind immer das tun muss, was sie sagen. Doch das ist nicht der Fall. Es geht um gegenseitigen Respekt und das äußern von Bedürfnissen. Es gibt Situationen, in denen die Bedürfnisse Ihres Kindes Vorrang haben und jene, in denen Ihre eigenen wichtiger sind. Beispielsweise möchte Ihr Kind vielleicht fernsehen, wenn Sie lieber ein aufgeräumtes Zimmer sehen möchten. Ihr Bedürfnis nach Ordnung und Sauberkeit darf in dieser Situation durchaus als wichtiger eingestuft werden. Sie können Ihrem Kind das erklären und es zur Mitarbeit bewegen, damit es danach fernsehen kann. Das richtige Maß an Freiheiten und Grenzen ist entscheidend. Dabei kann dieses Maß von Familie zu Familie unterschiedlich sein.
Schon einem Kleinkind kann man diese Unterschiede mit Ruhe und Geduld erklären. Versuchen Sie immer erst Ihr Kind mit Geduld und Verständnis zur Einsicht zu bringen anstatt mit Strafen. Selbst wenn Ihr Kind mit Gewalt reagiert und zum Beispiel beißt, sollten Sie versuchen das Verhalten mit Worten und Gelassenheit in den Griff zu bekommen.
Dabei spielt es wenig Rolle, ob Sie eine Vollzeitmama oder eine berufstätige Mutter sind. Aus Ihrem Umfeld wird es in jedem Fall Erziehungstipps regnen. Dabei ist es entscheidend, dass Sie auf Ihr Bauchgefühl hören und sich nicht von anderen verunsichern lassen. Denn es ist Ihr Kind! Erziehungstipps hin oder her. Schnell werden aus den Tipps aber Vorwürfe wie zum Beispiel Ihr Kind wäre verwöhnt. Dieser Gedanke gehört zu den häufigsten Erziehungsirrtümern.
Denken Sie auch darüber nach Ihr Kind zweisprachig zu erziehen? In fast allen größeren Städten gibt es Kindertagesstätten, in denen bereits erste Fremdsprachenkenntnisse vermittelt werden. Auch wenn das singen von englischen Kinderliedern Ihrem Kind Freude bereitet, muss es darüber nicht hinaus gehen. Es sei denn, die Sprachen werden in der Familie oder der Umgebung gesprochen, gibt es keinen Grund ein Kleinkind mit mehr als seiner Muttersprache zu konfrontieren.
Gerade wenn Kinder unter sich streiten, sollten Sie sich wenig einmischen. Kinder lernen früh mit anderen Menschen zu kommunizieren und zu erkennen, wie Gesellschaft funktioniert. Das richtige Verhalten in Konfliktsituationen ist ebenso eine Lektion. Doch wichtiger wäre es eigentlich Ihr Kind beim Freunde finden zu unterstützen. Auch wenn ein Geschwisterkind geboren wird, kann dies zu Konflikten führen. Schnell werden Kinder eifersüchtig auf die Aufmerksamkeit, die ein Baby bekommt.
Kinderbetreuung
Die ersten Monate verbringen Sie mit Ihrem Baby gemeinsam. Sie lernen einander kennen und verbringen Tag und Nacht zusammen. Doch schon bald wird das Thema Kinderbetreuung aufkommen. Sei es, dass Sie in den Job zurückkehren oder merken, dass Sie einfach selbst zu kurz kommen und sich ein wenig Freizeit gönnen möchten. Wann dieser Zeitpunkt gekommen ist, liegt bei Ihnen. Dabei haben Sie in Österreich viele Möglichkeiten für Ihr Kleinkind. Von Tagesmüttern, Kindergärten bis hin zum Au-pair stehen Ihnen alle Möglichkeiten frei.
Hören Sie bei der Wahl auf Ihr Bauchgefühl. Meist empfiehlt sich bei Babys und Kleinkindern eine persönlichere Betreuung wie durch eine Tagesmutter, ein Kindermädchen oder ein Au-pair. Wichtig ist, dass die Chemie zwischen Ihnen und der betreuuenden Person stimmt ebenso wie mit Ihrem Kind. Dies erfahren Sie bei einem persönlichen Gespräch.
Spannend ist die Entwicklung der verschiedenen Erziehungsstile in Kindergärten in Österreich: Von Waldorf bis Reggio ist alles vertreten. Haben Sie schon von Montessori gehört? Bei all dem umfangreichen Angebot sollten Sie sich und Ihrem Kind viel Zeit geben um eine Entscheidung zu treffen. Oft enden Kindern in Einrichtungen, die zu Beginn der Suche kategorisch abgelehnt wurden. Seien Sie offen für diese Reise. Lernen Sie jeden Kindergarten in Ihrer Nähe kennen.
Mit einem Babysitter oder einem Au-pair haben Sie die Flexibilität, dass Ihr Kind in seiner gewohnten Umgebung betreut wird. Der Stundensatz wird dabei individuell verhandelt. Ein gutes Netzwerk an Babysittern sollten alle Eltern haben um auch einmal eine Auszeit für Mama und Papa zu bekommen. Auch für Babysitter gibt es mittlerweile eine Ausbildung, die sie zum Betreuen von Kindern qualifiziert. Verwenden Sie bei der Suche doch unsere Checkliste.
Egal ob Kinderkrippe oder Au-pair, die richtige Eingewöhnung ist entscheidend. Überfordern Sie Ihr Kind nicht. Die Eingewöhnung sollte mindestens eine Woche dauern. Sollten Sie also in den Job zurückkehren, planen Sie genügend Zeit für die Eingewöhnung ein, damit Sie an Ihrem ersten Arbeitstag entspannt im Büro erscheinen.
Das Kinderzimmer
Mit den wachsenden Fähigkeiten Ihres Kleinkindes wird sich auch das Kinderzimmer verändern. Hat Ihr Baby die ersten Monate im Schlafzimmer der Eltern verbracht, ist nun der Zeitpunkt gekommen, Ihrem Schatz seinen eigenen Raum einzurichten.
Im Internet finden Sie viele Tipps, wie Sie das Kinderzimmer gestalten können. Achten Sie dabei auf ein mitwachsendes Konzept. Möchten Sie das Kinderzimmer schon in der Schwangerschaft einrichten, gehört das Babyzimmer zu Erstausstattung. Doch auch zu einem späteren Zeitpunkt kann es schön sein das Kinderzimmer gemeinsam mit Ihrem Kleinkind einzurichten und nicht nur Trends zu berücksichtigen sondern auch die Meinung Ihres Kindes.
Die Schulzeit
Mit dem Schulbeginn ist Ihr Kind offiziell „groß“. In der Verwandtschaft wird aufgeregt in Erinnerungen geschwelgt und plötzlich regnet es viel Aufmerksamkeit für Ihr Kind. Eine gute Vorbereitung schon vor dem ersten Schultag ist wichtig. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über seine Gefühle. Hat Angst zum Beispiel vor der Trennung aus dem Kindergarten? Auch die Wahl der richtigen Volksschule sollten Sie gemeinsam treffen.
Der erste Schultag ist ein ganz besonderer Tag! Die Einschulung verlangt nicht nur Ihrem Kind sondern auch Ihnen viel an Emotionen ab. Die Schultüte steht gepackt bereit und meist schläft Ihr Kind aufgrund der Aufregung schlecht. Doch mit der Volksschule kommen auch neue Herausforderungen für Ihr Kind. Es lernt neue Beziehungsrollen, wie zum Beispiel die Beziehung zum Lehrer. Aber auch Mobbing wird bei Kindern ab sechs Jahren immer mehr Thema. Soziale Medien halten Einzug in den Alltag Ihres Kindes. Es beginnt eine Gratwanderung. Kontrollieren Sie Ihr Kind im Internet und setzen Sie feste Regeln. Auch Sie selbst sollten mit gutem Beispiel vorangehen und Ihr Verhalten im Internet überdenken.
Auch das Lernen will gelernt sein. Dabei gilt es erst einmal herauszufinden, welcher Lerntyp Ihr Kind ist. Vielleicht denken Sie sogar, Ihr Kind hat eine Lernschwäche?
Vier Jahre Volksschule vergehen wie im Flug und schon müssen Sie mit Ihrem Kind die nächste Entscheidung treffen? Wo geht es nach der Volksschule hin? Das Konzept der Neuen Mittelschule ist in Österreich nun etabliert. Die Meinungen darüber gespalten. Vielleicht finden Sie, dass Ihr Kind sogar reif für`s Gymnasium ist? Für viele Eltern kommt diese Entscheidung viel zu früh im Leben ihres Kindes. Die Lehrerin Bainca K. Klinger teilt in Ihrem YouTube-Video Ihre Meinung, wie das Schulsystem in Österreich verbessert werden kann.
Kinderaktivitäten
Ihr Kind wird älter und stellt mehr Anforderungen an seine Beschäftigung. Es ist also Kreativität seitens der betreuenden Person gefragt. Die Spielsachen alleine werden bald langweilig. Dabei stellen Sie sich die Frage: Wie viele Spielsachen braucht mein Kind eigentlich? Die Antwort ist: Gar nicht so viele. Denn Ihr Kind möchte sich eigentlich nur bewegen. Die gute Nachricht ist, es gibt eine Vielzahl an Bewegungsspiele für Kleinkinder. Sogar Yoga können Sie gemeinsam probieren. Verschiedene Sportarten, für drinnen und draußen, sorgen für Abwechslung im Alltag Ihres Kleinkindes. Wichtig dabei ist, dass Sie die Interessen teilen und gemeinsame Erlebnisse teilen.
Im Winter kann der Bewegungsdrang von Kleinkindern uns schon in den Wahnsinn treiben. Denn draußen ist es nass und kalt und wir möchten lieber zu Hause bleiben. Auch das ist kein Problem. Denn mit kreativen Aktivitäten wie basteln können auch regnerische Tage spannend sein. Im Winter gibt es auch verschiedene Anlässe zum Basteln: Valentinstag, Ostern, Weihnachten usw.
Neben sportlicher Betätigung lieben Kinder Musik. Singen Sie mit Ihrem Kind die beliebtesten Kinderlieder und schwelgen Sie in Ihren eigenen Erinnerungen.
Redaktion: Kerstin