Es ist Urlaubszeit und Sie hat das Fernweh gepackt? Sie sind aber auch glückliche Eltern eines Kleinkindes und fragen sich, ob Fernreisen mit Kind möglich sind? Wenn Sie nachfolgende Tipps beherzigen, steht einem Urlaub in den Tropen mit nichts mehr im Wege.
Bedenken Sie bei Ihrer Reiseplanung, dass viele Fernreiseziele mittlerweile eine recht fortgeschrittene Infrastruktur und ausreichende Sicherheit bieten. Unbezahlbar sind hingegen auch die Eindrücke, die Ihr Kind bei einem exotischen Reiseziel erfährt und die Erfahrung, die es mit anderen Kulturen und fremden Menschen macht. Oft fällt das Brückenbauen zu anderen Menschen noch leichter, wenn ein Kind vorangeht – Kinder liebt man überall.
Wichtig ist, dass Sie die Reise mit Kleinkind gut planen und für die wichtigsten Eventualitäten gerüstet sind.
Vorbereitung im Vorfeld
Bei der Entscheidung für eine Urlaubsdestination sollte man sich im Vorfeld über medizinische Standards und Infrastruktur informieren.
Dann sollte man sich überlegen, welche Impfungen sinnvoll sind. Wenden Sie sich hierbei an Ihren Kinderarzt oder lassen Sie sich in einer der vielen Anlaufstellen für Tropenmedizin ausführlich beraten (zum Beispiel das Tropeninstitut in Wien bzw. das Zentrum für Reisemedizin in ganz Österreich). Hier wird man Sie auch gerne darüber beraten, welche Verhaltenstipps für bestimmte Reiseregionen angebracht sind.
Einen Risikofaktor bei Reisen in die Tropen, den man nicht unterschätzen sollte, ist Malaria. Für Kinder sind die Medikamente, die gegen diese ernstzunehmende Krankheit zur Verfügung stehen, nicht geeignet. Daher ist es für Familien mit Kleinkindern äußert ratsam, Regionen mit hohem Malariarisiko zu meiden.
Mücken in tropischen Gebieten übertragen jedoch auch eine Reihe weiterer Krankheiten, weshalb die Mitnahme eines geeigneten Mückenschutzes unerlässlich ist. Informieren Sie sich in Ihrer Apotheke nach geeigneten Präparaten für Kleinkinder und Babys.
Ebenso essentiell ist es, eine gut bestückte Reiseapotheke mitzunehmen, die auch auf die Bedürfnisse eines Kleinkindes ausgerichtet ist. So wird Ihnen Ihr Kinderarzt bei Bedarf ein Breitbandantibiotikum verschreiben. Auch ein für Kleinkinder geeignetes Desinfektionsspray und Durchfallmedikamente (Elektrolyte, Probiotika und Aktivkohle/Durchfalltabletten) sollten in Ihrer Reiseapotheke keinesfalls fehlen.
Flug
Ihr Liebling darf, solange er gesund und termingerecht geboren wurde, ungefähr ab der zweiten Lebenswoche fliegen. Ziehen Sie jedoch trotzdem vor jeder Flugreise Ihren Kinderarzt zu Rate.
Je nach Flugdauer und Destination macht es Sinn, einen Nachtflug zu buchen, sodass Ihr kleiner Liebling viel schlafen kann. Damit jedoch in den Wachphasen keine Langeweile auftritt, sorgen Sie für ausreichend Unterhaltungsprogramm. Dafür können Sie bereits zuhause geeignete Filme, Videoclips oder Fotos auf Ihr Tablet laden, die sich Ihr Kind im Flugzeug dann offline ansehen kann. Sorgen Sie auch für genügend Musik auf Ihrem Handy oder MP3-Player, da Musikhören für Ihr Kind ebenfalls ein schöner Zeitvertreib sein kann. Neben Lieblingsstofftier und Bilderbuch bieten sich auch Memory-Karten mit kindgerechten Motiven an. Kommt trotzdem Langeweile bei Ihrem Kind auf, gehen Sie mit ihm ein bisschen am Gang auf und ab – im Flugzeug gibt es ja so viel zu beobachten!
Als Kleidung eignet sich für Ihr Kind am besten der Zwiebellook, damit ist man beispielsweise auch bei einer zu kühl eingestellten Klimaanlage gut gerüstet.
Wichtig zu berücksichtigen ist auch die Druckveränderung bei Start- und Landeanflug. Kleinkinder leiden besonders unter dem steigenden Druck im Mittelohr, der mitunter starke Schmerzen verursachen kann. Um diesen Schmerzen entgegenzuwirken, muss der Druckausgleich gewährleistet sein, also der Verbindungsgang zwischen Mittelohr und Rachen offen gehalten werden. Dies gelingt am besten durch Bewegung der Kiefer- und Rachenmuskulatur, wie etwa beim Schlucken, Lutschen, Kauen oder Gähnen. Füttern Sie ihr Kind also während Start und Landung. Bei größeren Kindern kann auch ein Kaugummi oder Bonbon hilfreich sein.
Manche Fluggesellschaften bieten übrigens an, dass man den Kinderwagen bis zum Flugzeug mitnehmen kann. Nach der Landung können Sie ihn direkt an der Flugzeugtür wieder in Empfang nehmen.
An der Zieldestination angekommen
Am Zielort angekommen, beschäftigt die Frage nach dem Essen. Stillen Sie Ihr Baby noch, brauchen Sie sich keine Sorgen machen. Muttermilch ist steril, wohltemperiert und in der Regel in ausreichender Menge vorhanden. Für etwas größere Kinder wäre es eine Überlegung wert, haltbare Snacks in den Urlaub mitzunehmen.
Besonders wichtig ist es auch, bei Ihrem Kind auf ausreichenden Sonnenschutz zu achten. Meiden Sie die Mittagshitze und schützen Sie das Köpfchen Ihres Kleinen mit einer luftigen Kopfbedeckung. Für Kleinkinder empfiehlt sich eine Sonnencreme, die mindestens Lichtschutzfaktor 30, besser noch Lichtschutzfaktor 50 aufweist.
Text: Claudia Z.
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