Tipps für den ersten Schultag
Der erste Schultag ist einer der aufregendsten Momente im Leben eines Kindes. Vom Kindergartenkind zum Schulkind. Meist wird dem großen Tag mit Freude entgegengefiebert. Doch schon schnell wird klar, wie beängstigend die neue Situation sein kann. Eine neue Bezugsperson, neue Kinder und das alles in einem fremden Klassenzimmer. Wie Ihr Kind schnell Freunde findet und sich im Schulalltag eingewöhnen kann, wir haben die Tipps für Sie.
Weniger ist mehr
Selbst wenn Ihr Kind nicht gleich am ersten Schultag zu den beliebtesten Kindern gehört, sollten Sie nicht gleich die Flinte ins Korn werfen. Bei allem Beschützerinstinkt ist es wichtig Kinder ihre eigenen Erfahrungen machen zu lassen. Ihre Aufgabe als Eltern ist es, Ihr Kind zu begleiten, nicht sein Leben für es zu führen.
Cliquenbildung ist erwünscht
Auch wenn Ihnen bei der Erinnerung an die eigene Schulzeit und die damit verbundenen Cliquen graut, es ist völlig normal, dass in den ersten Tagen nach dem Schulbeginn Kinder erst einmal in den Gruppen zusammenbleiben, in denen sie sich schon aus dem Kindergarten kennen. Auch Ihr Kind wird zuerst den Kontakt zu vertrauten Gesichtern suchen.
Mischen Sie sich nicht in die Politik ein, mit der Ihr Kind versucht, seinen Platz in der Klasse zu finden. Viele Eltern neigen dazu ihre Kinder zu barmherzigen Samaritern erziehen zu wollen. „Sprich doch einmal mit dem Kind, das immer in der Ecke sitzt.“ Solche Ratschläge gehören aber nicht zu den Aufgaben der Eltern.
Nicht selten führen gut gemeinte Ratschläge dazu, dass Kinder sich von ihren Eltern nicht verstanden fühlen und daraufhin nicht mehr erzählen, was im Schulalltag passiert. Das gilt es auf jeden Fall zu vermeiden.
Haben Sie das Gefühl, dass Ihr Kind bewusst ein oder mehrere Kinder ausschließt oder dass es zu einer Gruppe gehört, die sich extrem isoliert, können Sie im Gespräch mit Ihrem Kind die Motive dafür erfragen. Auch können Sie versuchen Empathie in Ihrem Kind für andere Kinder zu erzeugen. Sollten Sie aber wirklich beunruhigt sein, empfiehlt sich das Gespräch mit dem Lehrer. Er wird Ihnen aus seiner Sicht schildern können, ob ein Problem vorliegt.
Die Wahl der Freunde trifft Ihr Kind
Als Eltern neigen wir dazu unsere Kinder in Kreisen sehen zu wollen, die wir selbst für gut halten. Mal möchten wir, dass sich unser Kind mit dem Kind unserer besten Freundin gut versteht, dann möchten wir, dass unser Kind in der Schule nur mit den Kindern befreundet ist, die für unsere Begriffe brav sind. Diese Gedanken sind völlig normal, sollten Ihr Handeln jedoch nicht beeinflussen. Ihr Kind trifft selbst die Entscheidung, mit wem es befreundet sein möchte.
Wie Ihr Kind Freunde findet, entscheidet Ihr Kind
Nicht nur mit wem es befreundet sein will, sondern auch wie es mit anderen Kindern in Kontakt treten will, obliegt Ihrem Kind. Hat Ihr Kind auch noch nach Tagen sich mit keinem anderen Kind näher angefreundet, sollten Sie der Versuchung wiederstehen, es aufzufordern mit anderen Kindern in Kontakt zu treten. Ihr Kind würde daraufhin den Eindruck bekommen, die Art wie es selbst Dinge regelt, sei nicht in Ordnung.
Ist Ihr Kind sehr schüchtern, sollten Sie versuchen mit Ihrem Kind gemeinsam herauszufinden, welche Situationen es ihm leichter machen würde, mit anderen Kindern zu sprechen. Viele finden es einfacher, wenn weniger Kinder im Raum sind. Sie könnten dann gemeinsam besprechen, in welchen Situationen weniger Kinder im Raum sind.
Drängen Sie Ihr Kind aber auch dann nicht etwas zu unternehmen, sondern überlassen Sie es ihm, wann es soweit ist erste Freundschaften in der Volksschule zu knüpfen.
Autor: Redaktion/Kerstin
Fotocredit: michaeljung, Romrodphoto /shutterstock.com