Alles zum Thema Grippeschutzimpfung
Jährlich erkranken tausende Menschen in Österreich an der Grippe, auch Influenza genannt. Das österreichische Gesundheitssystem bietet daher den Service einer Grippeimpfung für die Wintermonate. Was Sie über die Grippeschutzimpfung wissen sollten, haben wir für Sie recherchiert.
Was macht die Grippeschutzimpfung?
Die Grippeschutzimpfung enthält abgetötete Influenzaviren die keine Erkrankung auslösen können. Die Injektion erfolgt in den Muskel des Oberarms. Das Immunsystem wird so mit den Grippeerregern bekannt gemacht, es hat die Fähigkeit sich die Gestalt der Viren zu merken, und eine Armee von Gedächtniszellen zu bilden, die wiederum Antikörper gegen die Krankheitserreger bilden. Der Körper ist nun für den Ernstzustand gewappnet, er hat eine Immunität gegen die diese Influenza Viren erreicht. Dringen nun genau diese Influenza Viren in den Körper ein, werden sie von den Antikörpern bekämpft und abgetötet. Mit der durch die Impfung erreichten Immunität ist man selbst vor der Erkrankung geschützt und kann die Grippe auch nicht mehr auf andere Personen übertragen.
Alle in Österreich zugelassenen Influenza-Impfstoffe enthalten 3 oder 4 von der WHO und EMA für die jeweilige Saison empfohlene Influenzavirus-Impfstämme: zwei Influenza AStämme (derzeit (H1N1)pdm09 und A(H3N2)) und einen oder beide Vertreter der Influenza B-Linien. Die Verwendung von tetravalenten Influenza-Impfstoffen (zwei A- und zwei BInfluenzastämme) ist von Vorteil, um eine breitere Abdeckung zu erzielen. Da sich die Oberflächenmerkmale der Grippeviren durch Mutationen ständig ändern, muss der Impfstoff in jedem Jahr den aktuell grassierenden Erregern angepasst werden.
Die volle Wirksamkeit des Impfschutzes tritt zwei Wochen nach dem Impftermin in Kraft.
Nebenwirkungen der Grippeschutzimpfung
Das Ansprechen auf eine Influenzaimpfung ist abhängig von der Immunkompetenz, der individuellen Influenza-Infektions- bzw. Impfgeschichte und der Übereinstimmung der Impfstämme mit den saisonal zirkulierenden Influenzaviren.
Der Impfstoff enthält Hühnereiweiß, daher sollten Personen mit Allergie gegen Eibestandteile nicht geimpft werden.
Bei jedem Millionsten Grippeschutzgeimpften kommt es zum Guillain-Barré-Syndrom, einer entzündlichen Erkrankung des Nervensystems.
Wer sollte sich impfen lassen?
Das Sozialministerium Österreich empfiehlt die Grippeschutzimpfung für alle Personen ab einem Alter von 6 Monaten. Besonders aber zielt die Grippeschutzimpfung auf ältere Menschen mit bereits schwächer werdendem Immunsystem ab. Auch Personen, die im Gesundheitswesen oder im Bereich Kinderbetreuung arbeiten, wird empfohlen sich impfen zu lassen.
Bei Kindern in den ersten 6 Lebensjahren ist eine Influenzainfektion ein häufiger Grund für eine Aufnahme im Spital. Gründe für die stationäre Aufnahme sind: Verdacht auf schwere Infektion, Fieberkrampf, Atemnot, Austrocknung sowie Durchfall und Erbrechen.
Neben der herkömmlichen Impfung mit Spritze ist 2018 erstmals ein Impfstoff als Nasenspray erhältlich gewesen, bei dem es sich, um ein Lebendimpfstoff handelt. Das Spray ist für Kinder zwischen 2 und 18 Jahren gedacht, und wird dem Kind in die Nase gesprüht. Die Antikörper werden zuerst in der Nasenschleimhaut, dann im gesamten Körper gebildet. Durch die Bildung der Antikörper in der Schleimhaut der Nase liegt ein zusätzlicher Schutz vor.
Auch für Schwangere wird die Grippeschutzimpfung empfohlen um sowohl die Mutter als auch das Ungeborene vor den Influenza Viren zu schützen. Werdende Mütter neigen oft dazu Lungenentzündung zu bekommen. Forscher raten Schwangeren zu einer Grippeschutzimpfung, vor allem um sich vor den Folgekomplikationen zu schützen. Daneben wird auch das Ungeborene im Mutterleib geschützt, denn es empfängt ein Teil der Antikörper durch die Mutter. Die Immunisierung mit dem Impfstoff sollte ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel erfolgen. Liegt eine Grunderkrankung vor, sollte die Impfung bereits im ersten Drittel der Schwangerschaft durchgeführt werden.
Wann kann ich mich impfen lassen?
Die Impfungen finden jeweils zwischen Oktober und Dezember statt und kosten etwa 14 Euro pro geimpfter Person.
Autor: Redaktion/Kerstin
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