Wie wird in Europa Silvester gefeiert?
Kaum haben wir die Weihnachtsfeiertage hinter uns gebracht, wartet der Kalender schon mit dem nächsten Highlight auf uns: Der Silvesternacht. Während wir in Österreich um Mitternacht Walzer tanzen, einander Prosit zurufen und Glücksbringer überreichen, gibt es in Europa noch ganz andere Traditionen und Bräuche rund um Silvester.
Silvester in Spanien
Silvester ist in Spanien traditionell ein Familienfest. Die Familie feiert entweder zu Hause oder in einem Restaurant. Um Mitternacht folgt das Glückstrauben Essen. Dieser Brauch sieht vor, dass man zwölf Weintrauben isst, eine zu jedem Glockenschlag. Gelingt das, steht ein glückliches Jahr bevor.
Männer schenken Ihren Frauen zu Silvester traditionell rote Unterwäsche. Diese soll für mehr Feuer im Schlafzimmer sorgen. Außerdem werfen Spanier zu Silvester einen goldenen Ring in ein Sektglas um dem Glück auf die Sprünge zu helfen.
Silvester in Großbritannien
Silvester ist selbst bei den Briten eine Nacht, in der sie ihre Noblesse vergessen. Ausschweifende Partys stehen gerade bei jüngeren Generationen auf dem Programm. Auch ein Feuerwerk um Mitternacht darf nicht fehlen. Und egal ob die Nacht im trauten Familienkreis oder mit einer wilden Partymenge verbracht wird, wenige Momente nach Mitternacht erklingt das Lied Auld Lang Syne, zu dem sich alle Anwesenden verkehrt die Hände reichen. Am nächsten Tag geht es wieder mehr britisch zu: Da laden sie nämlich zum gemütlichen Tee.
Silvester in Frankreich
Weder Partynächte noch Lärm sollte man in der Silvesternacht in Frankreich erwarten. In den meisten Orten des Landes geht es in der Silvesternacht relativ ruhig zu. Viele Franzosen treffen sich lediglich mit Freunden und Verwandten zum Abendessen. Statt mit Böllern und Raketen wird das neue Jahr gewöhnlich kulinarisch mit Champagner, Stopfleber oder Austern begrüßt
Die größte Silvesterparty steigt in der Regel auf der Pariser Prachtstraße Champs-Elysées. Dort feiern um Mitternacht Hunderttausende und wünschen sich «Bonne année» (Gutes Jahr).
Silvester in Griechenland
In der Silvesternacht werden Griechen zu wahren Zockern. Es geht hoch her bei Karten- oder Würfelspielen zu Hause oder im Kasino. Das große Neujahrszocken beginnt bereits am Abend des 31. Dezember und dauert oft bis zum Sonnenaufgang am 1. Januar. Landesweit wird legal oder illegal ein dreistelliger Millionenbetrag verspielt. Wer gewinnt, soll das ganze Jahr über Glück haben. Wer nicht gewinnt, kann wenigstens auf Glück in der Liebe hoffen.
Silvester in Bulgarien
Bulgaren rufen sich nicht Prosit zu sondern klopfen sich gegenseitig auf den Rücken. Das soll Glück bringen. Geklopft wird aber nicht mit der Hand, sondern mit einem Ast des Kornelkirschbaums, der bunt geschmückt wurde und so zu einer «Surwatschka» wird. In der Silvesternacht werden Kinder damit von Haus zu Haus geschickt um das Glück zu verteilen. Im Gegenzug erhalten sie Süßigkeiten.
Silvester in Finnland
Bei den Finnen geht absolut nichts ohne Sauna. Das gilt auch für die Silvesternacht. Hier sitzen Sie mit einem Glas Sekt und planen ihre Neujahrsvorsätze. Das Zinngießen ist eine alte Tradition in Finnland. Gerne lässt man dabei den Zinn auch im Schnee auskühlen. Um Mitternacht trifft man sich auf dem Hauptplatz des Ortes und lauscht der Ansprache des Bürgermeisters. In Helsinki spricht sogar der Präsident, gefolgt von einem großen Feuerwerk.
Silvester in Polen
In Polen darf man in der Silvesternacht traditionell ein rauschendes Fest erwarten. An Silvester wird in Polen nicht geputzt, da das Glück nicht aus dem Haus vertrieben werden darf. Weiterhin achten die Polen darauf, dass der Kühlschrank an Silvester sehr gut gefüllt ist, da dies zukünftig auch für einen gefüllten Geldbeutel des Besitzers sorgen soll.
Ein weiterer Brauch in Polen ist, dass pünktlich zu Mitternacht alle Uhren aufgezogen werden, um das neue Jahr zu begrüßen. Um gute Geister ins Haus einzuladen, werden zudem auch die Türen weit geöffnet. Frauen, die in Polen auf Partnersuche sind, füllen etwas Mohn in ihre Schuhe, um die Anzahl von Verehrern zu erhöhen.
Autor: Redaktion/Kerstin
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