Der große Schock: Das Baby kommt zu früh zur Welt! Schrittweise gewöhnt man sich an die neue Lebenssituation mit Frühchen. Sobald die medizinische Versorgung gewährleistet ist, gibt es einiges, das Sie als Eltern unterstützend tun können!
Frühgeburt: Wenn es das Baby eilig hat
Wird Ihr Baby vor der 37. SSW geboren, dann spricht man von einer Frühgeburt. Dank medizinischer Möglichkeiten sind die Überlebenschancen von Frühchen heutzutage besser denn je. Je länger das Baby Zeit hatte, im Mutterleib zu reifen, desto besser die Prognose.
Wie kann ich mein Frühchen unterstützen?
Der große Schock: Das Baby kommt zu früh zur Welt! Schrittweise gewöhnt man sich an die neue Lebenssituation mit Frühchen. Sobald die medizinische Versorgung gewährleistet ist, gibt es einiges, das Sie als Eltern unterstützend tun können!
1. Frühgeburt: Das Frühchen stillen
Genau wie für jedes normalgeborene Baby auch, ist Muttermilch für Frühchen die Nahrung der Wahl. Im Gegensatz zur Ersatznahrung ist sie leicht verdaulich und hilft Ihrem Baby, sein Immunsystem aufzubauen. So kann Muttermilch Ihr Frühchen vor allem vor gefährlichen Lungen- und Darminfektionen schützen.
Je früher Ihr Baby geboren ist, desto unwahrscheinlicher ist es jedoch, dass es direkt von der Brust trinken kann. Vor der 34. Woche sind Säuglinge leider kaum kräftig genug, um zu stillen. Auch in diesem Fall können Sie Ihrem Baby aber dennoch Ihre wertvolle Muttermilch zukommen lassen, indem Sie diese ausstreichen und/oder abpumpen. Sobald das Frühchen kräftig genug ist, starten Sie am besten die ersten Versuche, Ihr Baby zu stillen. Das mag viel Geduld und Kraft kosten, wird sich am Ende aber lohnen!
2. Känguru-Methode fördert die Entwicklung von Frühchen
Känguruhen, wie diese Methode noch genannt wird, hat einen wesentlichen Einfluss auf Entwicklung, Gesundheit und Wohlbefinden Ihres Frühchens. Bei dieser Bonding-Methode legen Sie Ihr Baby – sofern es den Inkubator schon verlassen darf – ganz nah an Ihre Brust. Wesentlich ist direkter Haut-zu-Haut-Kontakt. Das Baby wird mit einem warmen Handtuch abgedeckt. Nun spürt es Wärme, Nähe, Atmung und Herzschlag von Mama und Papa.
Wichtig bei der Känguru-Methode: Behalten Sie Ihre Körperposition bei, um die Ruhe Ihres Babys nicht durch Bewegung zu stören. Gerade frühe Frühgeburten sollten außerdem nur ganz sanft an der Haut berührt werden, da diese noch sehr empfindlich ist. Statt ausufernden Streicheleinheiten ist es förderlicher, wenn Sie Ihrem Frühchen die Begrenzung geben, die es aus dem Mutterleib kennt. Dazu fassen Sie es sanft um Kopf und Füße.
Für die Zeit, in der Ihr Baby auf der Säuglingsintensivstation liegt, sollten Sie außerdem sparsam mit Deos, Parfums und Waschmittel umgehen. Es ist wichtig, dass Ihr Baby Ihren unverfälschten Körpergeruch wahrnehmen kann.
3. Frühgeburt: so reizarm wie möglich
Gerade zu früh geborene Kinder brauchen viel Ruhe, um sich an das Leben außerhalb des Mutterleibs anpassen zu können. Gestalten Sie die Umgebung Ihres Frühchens also so reizarm wie möglich. Laute Geräusche, helles Licht, zu starke Berührungen, intensive Gerüche oder zu viel Bewegung überfordert Ihr Baby. Vermeiden Sie starke Reize also wenn möglich ganz.
4. Musik für Frühchen
Es ist belegt, dass sich Musik förderlich auf Babys Entwicklung auswirkt. Frühchen sind da natürlich keine Ausnahme. Auf manchen Intensivstationen wird sogar Musiktherapie für Frühgeburten angeboten. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch, auf leise Töne und Melodien zu setzen. Sie können Ihrem Frühchen während dem Känguruhen auch gerne etwas vorsingen oder eine Spieluhr laufen lassen, die es vielleicht noch aus der Schwangerschaft kennt.
Mehr unter:
https://www.gesundheit.gv.at/leben/eltern/kleinkind/fruehchen-entwicklung
Text: Daniela Kirschbaum
Fotocredit: OndroM, herjua / Shutterstock.com