Welche Veränderungen auf Sie zukommen
Gerade wenn beide Elternteile berufstätig sind, kann ein Au-pair die richtige Form der Kinderbetreuung sein. Doch welche Veränderungen kommen mit dem Einzugs eines Au-pairs und wie können Sie sich darauf vorbereiten? Wir haben die Tipps.
Andere Länder andere Sitten
Der Grundgedanke eines Au-pairs ist, dass beide Seiten in Kontakt mit einem anderen Lebensstil kommen. Das bezieht sich nicht nur auf die Sprache, sondern auf jeden einzelnen Aspekt Ihres Lebens. Sie werden andere Lebensmittel in Ihrem Kühlschrank finden, zumindest wenn Sie möchten, dass sich Ihr Au-pair heimisch fühlt und Sie es in Ihrem Zuhause willkommen heißen wollen. Schlafenszeiten und Freizeitbeschäftigungen können ebenfalls stark variieren und für Konflikte sorgen. Und nicht zuletzt: Der Umgang mit Ihren Kindern.
Viele Au-pairs bekommen in den ersten Wochen schreckliches Heimweh und brechen den Aufenthalt im Gastland ab. Auch darauf sollten Sie vorbereitet sein.
Es wird kuschliger zu Hause
Einem Au-pair sollte ein eigenes Zimmer angeboten werden. Dies kann ebenfalls für Unfrieden im Haushalt sorgen, denn nur selten haben Familien einen Raum einfach so übrig. Oft ziehen Geschwister, die ein eigenes Zimmer gewöhnt sind, in ein gemeinsames Schlafzimmer. Auch der Platz auf der Couch oder in ihrem Lieblingssessel kann schon besetzt sein, wenn Sie abends erschöpft ausspannen wollen. Natürlich nur eine Kleinigkeit, aber wer jeden Abend vor dem besetzten Platz steht und sich im eigenen Zuhause nicht mehr willkommen fühlt, kann schnell mit den Nerven am Ende sein.
Es lohnt sich also schon beim Einzug des Au-pairs auf derartige Besonderheiten zu achten. Kommen Sie sich bloß nicht dumm vor, wenn Sie Ihr Au-pair bitten, an einem bestimmten Platz auf der Couch nicht zu sitzen und ihm am Esstisch einen bestimmten Platz zuzuweisen. Dies wird auch Ihrem Au-pair helfen sich in der neuen Umgebung zu Recht zu finden und die Angst verringern, etwas falsch zu machen. Denn eines sollten Sie sich immer vor Augen führen: Das Au-pair ist in einer schwierigeren Situation als Sie. Es ist weg von allem, was es kennt, in einem Land, in dem es vielleicht noch nie war, umgeben von einer Sprache, die es nur spärlich oder gar nicht spricht. Je mehr Hilfe Sie leisten, desto besser funktioniert das Zusammenleben.
Ein neues Familienmitglied
Im Gegensatz zur Kinderkrippe, Tagesmutter oder zum Kindergarten ist ein Au-pair keine Fachkraft, die die Kinderbetreuung übernimmt. Ein Au-pair ist meist ein junger Mensch, der gerade seine Schulzeit abgeschlossen hat und nun Erfahrungen im Ausland machen möchte. Au-pairs kommen nicht zwangsläufig mit Erfahrung in Kinderbetreuung.
Sie sollten den Aufenthalt eines Au-pairs in Ihrem Zuhause also wie den Besuch eines Familienmitglieds behandeln. Je mehr Zeit Sie investieren, das neue Au-pair in Ihre Familienaktivitäten zu integrieren, desto besser können Sie etwaigem Heimweh vorbeugen. Nehmen Sie sich mindestens eine Woche Urlaub, wenn Ihr Au-pair ankommt und zeigen Sie ihm die Umgebung. Dies fördert die Beziehung zwischen ihnen allen. Vernetzen Sie es in dieser Zeit auch mit anderen Menschen mit selber Muttersprache und buchen Sie einen Deutschkurs für Ihr Au-pair.
Der Trennungsschmerz
Au-pairs kommen meistens für einen vorher festgelegten Zeitraum. Dieser kann von einigen Wochen bis zu einem Jahr sein. Je länger Ihr Au-pair bleibt, desto schwieriger wird der Abschied, vor allem für Ihre Kinder. Schnell gewöhnt man sich an den neuen Spielgefährten und will nicht akzeptieren, dass er nach einem Jahr verschwindet und wahrscheinlich für lange Zeit oder vielleicht auch gar nicht wiederkommt.
Trotz all dieser Veränderungen kann ein Au-pair eine wunderbare Erfahrung für die gesamte Familie sein. Seien Sie offen dafür!
Autor: Redaktion/Kerstin
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