Die Vor- und Nachteile Ihres Autokindersitzes
Die Wahl des richtigen Kindersitzes für Ihr Auto hängt von vielen Faktoren ab. Wollen Sie den Autositz per Gurt oder Isofix montieren? Wie lange soll der Autositz mitwachsen? Wollen Sie eine Babyschale verwenden und erst später auf einen fixen Kindersitz umsteigen? In den letzten Jahren kamen zur Auswahl des Kindersitzes auch noch Autokindersitze hinzu, bei denen Ihr Kind entgegen der Fahrtrichtung sitzt. Die sogenannten „Reboarder“ setzen neue Sicherheitsstandards. Erfahren Sie die Vor- und Nachteile dieser beiden Autokindersitzformen und finden Sie den richtigen Kindersitz für Ihr Auto.
Warum sind Reboarder Kindersitze der neue Hype?
Die ersten Jahre ist der Kopf Ihres Babys verhältnismäßig größer zum Körper als bei einem Erwachsenen. Die Stabilität durch die Muskulatur ist allerdings noch lange nicht so gegeben wie im späteren Leben. Der Fronstaufprall ist die häufigste Unfallart im Straßenverkehr. Enorme Kräfte werden frei. Dabei wird der Nacken massiv überdehnt. Schwere Genickverletzungen sind die Folge. Reboarder Kindersitze fangen das Kind bei diesem Unfallhergang auf. Der Reboarder Kindersitz verteilt die Belastung breitflächig über den Rücken des Kindes.
Aus diesem Grund sollte Ihr Kind so lange wie möglich mit dem Rücken in Fahrtrichtung im Auto transportiert werden. Experten empfehlen Reboarder Kindersitze für mindestens die ersten vier Jahre im Leben eines Kindes.
Wann ist der Front Kindersitz besser?
Doch Reboarder Kindersitze sind nicht immer die sichersten. Bei seitlichen Kollisionen zeigen sie ihre Schwächen. Allerdings liegt das Risiko eines Frontalaufpralls viel höher als einer seitlichen Kollision.
Vor allem wenn Sie ein kleines Kompaktauto fahren, kann ein Front Kindersitz von Vorteil sein, da er nur einen Bruchteil des Platzes benötigt den ein Reboarder Kindersitz einnimmt. Meist lässt sich das Platzangebot doch mit einem vorgeschobenen Beifahrersitz erweitern. Planen Sie allerdings die regelmäßige Mitnahme eines Beifahrers, kann der Front Kindersitz besser sein. Sie sollten dafür allerdings die von Geburt an verwendete Babyschale bis zu 13 Kilogramm nützen und so spät wie möglich auf den Front Kindersitz umsteigen.
Egal ob Reboarder oder Front Kindersitz – Verwenden Sie Isofix!
ISOFIX ist ein Begriff für eine weltweit einheitliche Steckverbindung für Kindersitze im Auto. Alle gängigen Automodelle sind bereits standardmäßig mit der Klickverbindung ausgestattet. Die Vorteile sind enorm. Kann beim Einbau mit dem Gurt noch viel falsch gemacht werden, ist das ISOFIX viel sicherer. Durch die Klickverbindung wissen Sie sofort, ob Ihr Kindersitz richtig montiert ist.
Des Weitern gibt die starre Verbindung zum Sitz noch mehr Stabilität und festigt den Kindersitz im Falle eines Unfalls.
Bis 13 Kilo Babyschale
Was viele nicht wissen: Die meisten Babyschalen können bis zu einem Gewicht von 13 Kilogramm verwendet werden. Das führt über den ersten Geburtstag hinaus. Viele Eltern finden das Tragen der Babyschale ab einem bestimmten Alter (oder besser gesagt Gewicht) sehr umständlich und steigen schon viel früher auf einen fixinstallierten Autositz um. Wer frühzeitig umsteigt, sollte sich auf jeden Fall für einen Reboarder Kindersitz entscheiden. Wer langfristig Geld sparen möchte, ist mit einem 360-Grad-Modell gut beraten. Die sogenannten Wendesitze lassen sich ganz leicht um die eigene Achse drehen und bleibt stets sicher mit dem ISOFIX verbunden. Sogar das Anschnallen funktioniert besser, da der Sitz sich auch zur Autotür drehen lässt.
Kinder auf dem Beifahrersitz
Egal ob Reboarder oder Front Kindersitz, beide Modelle können auf dem Beifahrersitz montiert werden, sofern Sie den Frontalairbag ausschalten können. Allerdings haben Autos auf dem Beifahrersitz keine ISOFIX-Montage, was den Kindersitz um einiges unsicherer macht.
Autor: Redaktion/Kerstin
Fotocredit: Halfpoint, Dmitry Kalinovsky /shutterstock.com