Nach ambulanter Geburt oder Hausgeburt
Doulas begleiten Frauen auch ins Wochenbett. Zusätzlich zur Hebammenbetreuung versuchen sie, für die frischgebackene Familie die optimalen Bedingungen für ein schönes, intensives Bonding zu schaffen. Die erste Zeit im Wochenbett ist etwas ganz besonderes. Wer sie frei von alltäglichen Verpflichtungen und Krankenhausroutine erleben darf, kann das Gefühl für Raum und Zeit verlieren. Um trotzdem alle Bedürfnisse der Familie zu stillen, umsorgt die Doula das neue Glück.
Umsorgt im Wochenbett
Neben den alltäglichen Verpflichtungen im Haushalt sorgt die Doula für eine schöne Atmosphäre im Wöchnerinnenzimmer, kocht stillgerechte Kost und betreut die Geschwisterkinder. Vor allem nach einem Kaiserschnitt oder Mehrlingsgeburten ist es wichtig, der Mutter längere Ruhephasen zu ermöglichen.
Unterstützung der jungen Familie
Nicht immer ist im Umgang mit dem neuen Erdenbürger sofort alles paletti. Vor allem Erstlingseltern sind sich in den ersten Tagen oft sehr unsicher. Die Doula leistet einfache Hilfestellung beim Wickeln, der Nabelpflege oder beim Baden. Hat die junge Mutter/das Paar das Verlangen nach einer kurzen Auszeit, versucht sie, diese zu ermöglichen.
Prävention Babyblues/Postnatale Depression
Die Möglichkeit, eine erfahrene Person, welche nicht wertend auf die Wöchnerin zugeht, um Rat zu fragen, hat sich in den vergangenen Jahren als sehr hilfreich in Bezug auf die Verarbeitung des Baby-Blues (Postnatale Depression) gezeigt. Die Unterstützung in den ersten Tagen hilft Müttern, mit der emotionalen Berg- und Talfahrt fertig zu werden. Aktuelle Studien sprechen sich positiv für die Doula-Begleitung im Wochenbett aus.
Stillberatung
Ein Neugeborenes zu stillen bringt viele Fragen und Unsicherheiten mit sich. Individuelle Stillberatung im Wochenbett hat gezeigt, dass eine große Anzahl an Frauen gern bereit ist, bis zu 6 Monate oder länger zu stillen. Eine kompetente Hebammenbetreuung und eine Beratung durch die Doula bildet oftmals die Basis für eine lange glückliche Stillbeziehung zwischen Mutter und Kind. Anfängliche Stillschwierigkeiten, wie Regulierung der Milchmenge oder Trinkverhalten des Säuglings, können durch diese erfahrene Unterstützung zur Zufriedenheit aller bewältigt werden.
Verarbeitung der Geburt
Die Verarbeitung der Geburt nimmt einen wichtigen Teil der Doula-Arbeit im Wochenbett ein. Manche Situationen während des Geburtsverlaufes werden der jungen Mutter erst nach wenigen Tagen wieder bewusst. Das Bedürfnis, darüber zu sprechen, ist groß. Bei Krankenhaus – Geburten ist es meistens nicht mehr möglich, mit der diensthabenden Hebamme darüber zu sprechen, deshalb übernimmt das die Doula.
In persönlichen Gesprächen ist es ihr möglich, Einblicke in die Gefühlswelt der Wöchnerin zu bekommen und gegebenenfalls ein Gespräch mit einem Psychologen zu empfehlen. Durch diese emotionale erste Hilfe kann ein Geburtstrauma früh erkannt und verarbeitet werden.
Autor: Petra Horni-Dereani
Fotocredit: Monkey Business Images/shutterstock.com