Die Entwicklung der Hüfte ist bei der Geburt noch nicht abgeschlossen. Die angeborene Hüftgelenkserkrankung ist daher eine Reifungsstörung. Untersuchungen belegen, dass bei etwa einem von 100 Kindern bei der Geburt die eine oder andere Fehlstellung der Hüfte zu erkennen ist. Zumeist ist diese harmlos und es handelt sich nur um eine mangelnde Stabilität bei der Verbindung von Oberschenkel und Hüftgelenkspfanne, die sich innerhalb der ersten Tage nach der Geburt von selbst gibt. Nur bei vier von 1000 Kindern ist eine zusätzliche Behandlung notwendig. Zu 70% sind Mädchen von Hüftfehlstellungen betroffen.
Angeborene Hüftfehlstellungen sind in der Regel bei Neugeborenen relativ schwer zu erkennen. Deshalb wird vorgesorgt und gleich bei der ersten Mutter-Kind-Pass-Untersuchung routinemäßig auch die Hüftstellung genau beobachtet. Entdeckt man die Fehlstellung schon frühzeitig (möglichst bis zum dritten Lebensmonat), lässt sie sich nahezu immer ohne Komplikationen korrigieren.
Behandlung einer Hüftfehlstellung
Sobald die Diagnose einer Hüftfehlstellung feststeht, sollte das Baby einem Orthopäden vorgestellt werden. Dieser bringt den Oberschenkelknochen innerhalb der Hüftpfanne in die richtige Stellung und hält das Gelenk dann mit Hilfe von Spreizhosen, Pavlik-Bandagen oder Schienen fest. Ist das Gelenk sehr instabil, wird es manchmal auch in Gips gelegt. Wird die Fehlstellung bereits im ersten Lebensmonat erkannt, ist die Fehlstellung innerhalb von zwei bis vier Wochen behoben. Sollte die Diagnose der Hüftfehlstellung beim Baby aber erst später gestellt werden, kann es notwendig sein, dass das Gewebe zu nächst gelockert werden muss, bevor man das Gelenk ruhig stellt.
Autor: BabyExpress
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