Leider zählen Verbrennungen und Verbrühungen beim Baby zu den häufigsten Verletzungen von Kindern bis zum fünften Lebensjahr. Bis zu 80 % dieser Verbrennungsunfälle passieren im Haushalt. Eine gut ausgestattete Hausapotheke, ein Verbandskasten und vor allem Eltern, die bei einem Erste Hilfe Kurs gelernt haben, wie sie im Notfall richtig reagieren, minimieren das Risiko von Verbrennungen bei einem Baby.
Verbrühungen nennt man Verletzungen mit heißem Wasser oder Dampf. Entsteht eine Verletzung bei Flammen, spricht man von einer Verbrennung. Stromschläge verursachen ebenfalls schwere bis schwerste Verbrennungen beim Baby.
Die drei Verbrennungsgrade
- Verbrennungen 1. Grades: eine Hautrötung ist sichtbar, starkes Schmerzempfinden, z.B. bei einem Sonnenbrand
- Verbrennungen 2. Grades: eine Hautrötung ist sichtbar, zusätzlich gefüllte Blasen auf der Haut, starkes Schmerzempfinden
- Verbrennungen 3. Grades: weiße oder braun-schwarze Verfärbung der Haut, kein Schmerzempfinden, da die Verbrennung so tief geht, dass die Hautnerven bereits zerstört sind
Meist finden Ersthelfer mehrere Verbrennungsgrade an einem Patienten vor. Die Haut eines Babys ist um ein vielfaches empfindlicher, heiß und kalt empfindet ein Kind viel intensiver. Eine schnelle Kühlung bei Verbrennungen hat oberste Priorität!
Erste Hilfe bei Verbrennungen und Verbrühungen beim Baby?
Kommt der Ersthelfer an den Unfallort, löscht er zuallererst den Brand und brennende Kleidung des Kindes. Soweit möglich, sollte das Baby von seiner Kleidung befreit werden. Der Erste-Hilfe-Leistende duscht das Kind bei circa 20 °C warmen Wasser. Körperstellen, die verbrannt sind, müssen mindestens zwanzig Minuten mit Wasser gekühlt werden. Essen und trinken darf das Baby in diesem Zustand nicht. Nach der Kühlung wickelt der Helfer das Kind in eine Rettungsfolie – mit der beschichteten Seite zum Körper – oder in saubere Handtücher.
Die Rettung sollte über 144 oder den Euronotruf 112 alarmiert werden, bei Verbrennungen oder Verbrühungen, die nur einen kleinen Teil des Körpers des Babys betreffen, sucht man den nächstgelegenen Kinderarzt auf. Die Mitnahme des Impfpasses bezüglich eines aufrechten Tetanusschutzes wird empfohlen.
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